Heli Obwalden
Helikopter Rundflüge in der Schweiz


Präzisionsfliegen

Beim Präzisionsfliegen mit Helikoptern werden in Zweierteams verschiedene Disziplinen abgeflogen. Dabei geht es um Präzision, Orientierung und Genauigkeit. Es werden jährlich div. Trainingslager sowie Meisterschaften durchgeführt,  Die vier Disziplinen sind an die Rettungsfliegerei angelehnt und im Detail aufgeführt, gerne gebe ich Ihnen weitere Auskünfte zu den einzelnen Disziplinen oder Veranstaltungen.

Fender Rigging:

Eine an einem Seil befestigte Bootsboje (Fender) aus Gummi, gefüllt mit Wasser, wird (geführt vom Copiloten) durch einen Parcours mit Toren und drei Tonnen bewegt.
Tore, Tonnen und der Boden dürfen vom Fender nicht berührt werden. Dabei soll er jedoch so tief durch die Tore geführt werden, dass er sich stets unterhalb einer vorgegebenen Markierung befindet.
Beim Eintauchen in die Tonnen muss der Fender deutlich sichtbar „versenkt“ werden, das Seil muss sichtbar locker sein. Bei jeder Tonne ist die Seillänge übrigens eine andere.

Zeitvorgaben werden vor den Wettbewerben bekannt gegeben, die Reihenfolge der Fässer wird zuvor ausgelost. Auch hier kommt es natürlich auf Geschwindigkeit an, jedoch gib es auch Strafpunkte für allzu schnelle Crews


Precision Hover:

Wie der Name schon sagt, ist hier absolute Präzision gefragt! Fliegerisches Feingefühl und gute Kommunikation zwischen Pilot und Copilot sind Voraussetzungen für Spitzenergebnisse.
Die Instrumente im Hubschrauber bieten den Crews in einer „Flughöhe“ knapp über dem Boden kaum Hilfe. Referenzen gibt es auch nicht, so dass vor allem die gute Einschätzung der Manövrierhöhe ausschlaggebend ist.
Zur Vorbereitung werden am Hubschrauber zwei Ketten unterhalb des Rumpfes angehängt. Die Crews markieren zudem eine Kufenposition ihres Helikopters mit farbigem Klebeband.
Diese Markierung ist relevant für den Abschluss dieser Übung. Eine Kette misst zwei und die andere drei Meter, wobei die lange Kette stets Bodenberührung haben muss, während die kurze Kette diesen im Schwebeflug nicht berühren darf.


Der Helikopter schwebt entlang eines 50 m langen und 0,5 m breiten Korridors mehrmals hin und wieder zurück  (vorwärts, rückwärts und seitwärts).
An den jeweiligen Enden des Korridors dreht er einmal um 90° und einmal um 360°. Der Mittelpunkt des Hubschraubers muss sich dabei immer innerhalb der Korridor-Grenzen befinden.
Nach dem letzten Durchlauf setzt der Pilot den Hubschrauber auf einer fünf Zentimeter breiten, markierten Linie auf dem Boden ab. Im optimalen Fall ist dabei die Kufenmarkierung deckungsgleich mit der Bodenmarkierung.
Es gewinnt die Besatzung mit den geringsten Fehlern / Abweichungen und der schnellsten Durchführung. Der Precision Hover ist besonders für Piloten, die nicht professionell fliegen, eine immense Herausforderung.


Slalom:

Bei diesem Wettbewerbsteil bekommen auch die Zuschauer am Platz viel zu sehen. Hier vereinen sich zahlreiche Elemente der Luftarbeit, wie Aussenlasttransport, Präzision, Schnelligkeit und gute Zusammenarbeit der Cockpitcrew.
Der Copilot führt einen am Seil befestigten Eimer. Unmittelbar nach dem Abheben wird der Eimer in eine mit Wasser gefüllte Tonne getaucht, der Helikopter steigt, der Eimer hängt unter dem Helikopter, während der Pilot Kurs auf das erste von sechs Toren nimmt, die es auf Zeit in vorgegebener Richtung und Reihenfolge (jeweils hin und zurück) sauber zu passieren gilt.
Danach wird das Seil verlängert und nahezu ohne Referenzen für den Piloten, der sich nun ausschließlich auf die exakten Kommandos seines Copiloten verlassen muss, wird der Eimer auf einem runden Tisch (Target) abgesetzt.
Gemessen werden neben der Zeit auch die Ablage vom Mittelpunkt des Tisches sowie der verbliebene „Wasserstand“ im Eimer.


Navigation:

Die sportliche Herausforderung bei der sehr anspruchsvollen Wettbewerbsaufgabe Navigation besteht darin, ganz ohne GPS und moderne elektronische Hilfen im Cockpit, Suchpunkte im Gelände zu finden.
Navigiert wird ausschliesslich per Karte; diese und die Aufgaben für den Flug wird der Crew exakt fünf Minuten vor dem Start ausgehändigt.


Spätestens beim zeitgenauen Anflug auf den Zielflugplatz können die Zuschauer dann den Abwurf von zwei kleinen Sandsäckchen auf ausgelegte Zielflächen und das abschließende „Einlochen“ eines Kegels in eine nur 30 cm große Dachluke live miterleben.